Die erste Tagung Pisten- und Rettungsdienst von Seilbahnen Schweiz gehört bereits zur Vergangenheit. Eine grosse Anzahl Fachleute aus der Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich widmeten sich den Themen Risikomanagement und Verkehrssicherungspflicht. Die Tagung fand im würdigen Rahmen statt; spannende Gespräche und auch das gemütliche Zusammensein kamen nicht zu kurz.
Am 11. und 12. April hat im Catrina Resort Disentis die erste Tagung Pisten- und Rettungsdienst von Seilbahnen Schweiz (SBS) stattgefunden. Über 150 Personen hauptsächlich aus der Schweiz, mit Vertretern aus Österreich, Italien und Frankreich waren anwesend; die Veranstaltung war lange Zeit vor Anmeldeschluss ausverkauft. SBS durfte auf die Unterstützung der Sponsoren sureVIVE, San Bernardino Arena und Société Suisse des Explosifs zählen, und auf die vorzügliche Gastfreundschaft des Catrina Resorts und der Sedrun Disentis Tourismus AG.
Erster Tag
Schwerpunkt des ersten Tages war das Risikomanagement: Welche Entscheide gibt es hier zu fällen und wie gehen die Pisten- und Rettungsdienst Profis hier vor? Diesbezüglich wurden Risikoidentifizierung und Risikoquantifizierung eingehend behandelt, nicht nur auf theoretischer Ebene, sondern auch praxisbezogen. So wurden konkrete Fälle analysiert und besprochen; mit einer Lawine auf der Piste- und einem Unfall mit einem Pistenfahrzeug an der Seilwinde. Schliesslich durften die Anwesenden verschiedene Inputs aus dem Tätigkeitsfeld der Aviatik und des extremen Bergsports erhalten, insbesondere hinsichtlich der Gefahr bei Routinetätigkeiten und der falschen Selbstwahrnehmung. Match entscheidend ist hier der offene Umgang mit Fehlern und die entsprechende Kommunikation, nur so kann man die Fehlertoleranz erhöhen. Trotz aller Sicherheitsmassnahmen können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden und ein Restrisiko bleibt immer bestehen.
Zweiter Tag
Der zweite Tag startete mit einem Bericht aus den Homologationen der Schneesportanlagen der letzten Jahre sowie mit einem Update der Rechtsprechung im Bereich Verkehrssicherungspflicht. Danach wurde den Teilnehmenden das Portal Infrastrukturmassnahmen Wintersport vorgestellt, eine erfahrungsbasierte nützliche Sammlung von «Best Practices». Schliesslich wurde die Statistik des Unfallgeschehens der letzten drei Wintersaisons erläutert. Die Fachleute fokussierten dann auf die Problematik der Skitourengänger:innen auf den Pisten und der Schlusskontrolle, unter anderem in Zusammenhang mit den Gastronomiebetrieben am Berg. Im Rahmen von drei Workshops und eines Podiumgsgesprächs wurden dann diese Themen vertieft.
Es herrschte Einigkeit, dass bei diesen Themen eine entsprechende Kommunikation und Orientierung der Wintersportler:innen unabdingbar ist. Dennoch gibt es immer wieder Fälle, bei denen die klaren Regelungen nicht befolgt werden.
Trotz der Eigenverantwortung der Skitourengänger:innen wurde das Risiko einer teilweisen Haftung seitens Seilbahnunternehmen geortet, sodass der Dokumentierung der getroffenen Massnahmen grosse Aufmerksamkeit zu schenken ist.
Am Ende des Nachmittags wurde die Frage des Nachwuchses im Pisten- und Rettungsdienst Beruf angegangen, nicht nur aus schweizerischer Sicht, sondern im europäischen Kontext, mit der Darlegung der Situation in Frankreich und mit der Formulierung möglicher Lösungsansätze, wie die Zusammenarbeit zwischen den Skigebieten und einer Professionalisierung der Anstellungsprozesse.
Schlusswort
Die Bilanz der ersten Tagung Pisten- und Rettungsdienst von SBS ist sehr positiv, wie dies aus der Umfrage bei den Teilnehmenden und aus spontanen Feedbacks hervorgeht: Tolle und spannende Veranstaltung mit brillanter Organisation seitens SBS, interessante Begegnungen bei feinem Essen in schöner Lokalität, ich komme wieder.
Zu guter Letzt hat das Team von SBS einen bewegten Rückblick auf die erfolgreiche Tagung zusammengestellt.
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