Die Sicherheit der Mitarbeitenden bei Instandhaltungsarbeiten bei Seilbahnen ist von zentraler Bedeutung. Im Zusammenhang mit der neuen Branchenlösung für Instandhaltungsarbeiten bei laufendem Betrieb stellt SBS verschiedene Technologien und innovative Ansätze vor, die speziell für den Einsatz an Seilbahnanlagen entwickelt wurden.
Bei Instandhaltungsarbeiten im laufenden Betrieb spielen sowohl organisatorische Massnahmen wie auch technische Hilfsmittel eine entscheidende Rolle, um Mitarbeitende frühzeitig und zuverlässig vor sich nähernden Fahrzeugen zu warnen. Zudem kann so das Unfallrisiko minimiert werden. Eine Investition in technische Hilfsmittel bringt entsprechende Vorteile mit sich.
Frühzeitige Warnung durch technische Warnsysteme
Eines der wesentlichen Ziele der technischen Warnsysteme ist es, die Mitarbeitenden so zu unterstützen, dass sie ihre Aufgaben, ohne ständige Aufmerksamkeit auf den Bahnbetrieb, konzentriert und sicher ausführen können. Hierbei setzen die Systeme auf eine rechtzeitige Warnung bei Annäherung einer Kabine, sodass die Gefahrenzone kontrolliert und stressfrei verlassen werden kann. Zu den möglichen Technologien gehören:
Sensorgestützte Überwachung: Sensoren, wie z. B. Infrarot- oder Ultraschallsensoren, welche entlang der Strecke und an Stützen installiert werden können. Diese erkennen die Anwesenheit von Mitarbeitenden und lösen entsprechende Warnsignale aus.
Kameraüberwachung: Installierte Kameras entlang der Strecke und in Fahrzeugen ermöglichen eine visuelle Überwachung. Die Mitarbeitenden werden bei Annäherung eines Fahrzeugs automatisch gewarnt.
GPS-Tracking: Durch die Verwendung von GPS-Trackern an Mitarbeitenden und Fahrzeugen kann deren Position jederzeit bestimmt werden, um Kollisionen oder Gefahrensituationen frühzeitig zu vermeiden.
Fortschrittliche Warnsysteme in der Praxis: blueYAGI
Ein Beispiel für technische Unterstützung bei der Arbeitssicherheit ist das neue Warnsystem «blueYAGI» der Melya Systems GmbH. Dieses kompakte Gerät wurde bei der VTK-Seilbahnfachtagung und am Forum Seilbahnen Schweiz vorgestellt und fand positive Resonanz.
Das Frühwarnsystem blueYAGI arbeitet mit einer dreistufigen Alarmierung und einer Reichweite von bis zu 500 Metern für Luftseilbahnen und 300 Metern für Standseilbahnen – auch in Tunneln und bei Kurven. In der Praxis löst blueYAGI den ersten Alarm bereits bei einer Distanz von 150 Metern aus und steigert die Signalfrequenz schrittweise bei Annäherung auf 100 und 50 Meter. Die Alarmdistanz ist anpassbar und lässt sich somit auf die spezifischen Anforderungen verschiedener Seilbahntypen einstellen.
Die Warnung erfolgt über ein akustisches Signal (100 dB), Vibrationen und eine LED-Leuchte, die sich mit einem Clip am Helm befestigen lässt. Optional ist auch ein Vibrationsalarm am Handgelenk möglich. Damit ist das System unter verschiedenen Arbeitsbedingungen einsetzbar.
Ein weiterer Vorteil von blueYAGI ist seine netzunabhängige und autonome Funktionsweise. Langzeittests bei Schweizer Seilbahnunternehmen wie der Gurtenbahn, Niederhorn, Weisse Arena und Chäserrugg haben seine Funktionalität unter diversen Wetterbedingungen bestätigt. Aufgrund dieser positiven Ergebnisse zeigt sich, dass das System für den Einsatz in verschiedenen Seilbahnbetrieben geeignet ist.
Vorteile der technischen Hilfsmittel für Seilbahnen
Technische Hilfsmittel wie blueYAGI tragen dazu bei, das Sicherheitsniveau bei Instandhaltungsarbeiten zu erhöhen und das Risiko für Mitarbeitende zu reduzieren. Neben der rechtzeitigen Warnung durch Sensoren, Kameras oder GPS-Tracker verbessern diese Systeme die Koordination und Kommunikation und geben Mitarbeitenden die Möglichkeit, die Gefahrenzone frühzeitig zu verlassen.
Die Seilbahnbranche zeigt damit ihre Innovationskraft und schafft eine solide Grundlage für eine sicherere Zukunft. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung von Sicherheitsmassnahmen ist ein wichtiger Schritt, um das Risiko bei Wartungsarbeiten weiter zu minimieren und den Schutz der Mitarbeitenden nachhaltig zu verbessern.
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