Die neue Unfalldatenbank steht seit 19. Juni 2023 zur Verfügung; sie zeichnet sich durch intuitive Bedienung und höchste Datensicherheit aus. Nach wie vor verfolgt Seilbahnen Schweiz das Ziel, so viele Unfälle wie möglich zu verhindern, unter anderem durch die Förderung des Gütesiegels «Geprüfter Sommerbetrieb».
Nach neun Monaten intensiver Arbeit hat das GoLive der neuen Unfalldatenbank am 19. Juni 2023 erfolgreich stattgefunden. Alle Seilbahnunternehmen (SBU), die bereits Unfälle in der Sommersaison 2022 erfasst hatten, wurden im Juni geschult und arbeiten bereits mit der neuen Unfalldatenbank. Auch alle Anbieter von Sommeraktivitäten, die über das Gütesiegel «geprüfter Sommerbetrieb» verfügen, sind befähigt, die neue Unfalldatenbank zu bedienen. Für SBU, die im Winter Unfälle erfassen, findet am 3. Oktober 2023 eine weitere Schulung statt.
Weshalb eine neue Unfalldatenbank notwendig war
Mit der neuen Unfalldatenbank werden alle Vorgaben zu den aktuellen gesetzlichen Grundlagen erfüllt und die Datensicherheit ist gewährleistet. Für die Benutzer:innen ist von Vorteil, dass Zugänge für weitere Mitarbeitende eigenständig erstellt werden können ohne Seilbahnen Schweiz (SBS) zu involvieren. Die ersten Feedbacks zu den Erfahrungen mit der Unfalldatenbank sind positiv: Insbesondere wird die intuitive Bedienung von den bisherigen Benutzer:innen gelobt. Ab der Wintersaison 2023/24 werden alle SBU ihre Unfälle ausschliesslich in der neuen Datenbank erfassen. Eine aufgezeichnete Onlineschulung, eine Anleitung sowie Bildmaterial und weitere Unterlagen werden den zuständigen Personen bis zum Start der Wintersaison zur Verfügung gestellt, um sie bei der Erfassung von Unfällen zu unterstützen.
Unfälle im Sommer verhindern
Damit Unfälle im Sommer besser vermieden werden können, empfiehlt SBS allen Seilbahnen mit Sommeraktivitäten ihre Einrichtungen durch Experten abzunehmen zu lassen, um so das Gütesiegel „Geprüfter Sommerbetrieb“ zu erhalten.
Das Gütesiegel bescheinigt gegenüber der Öffentlichkeit, dass ein Unternehmen sein gesamtes Angebot an Sommeraktivitäten auf mögliche Risiken gemäss den entsprechenden Richtlinien von SBS erfolgreich überprüft hat. Die Homologation (Abnahme durch Experten) für Sommeraktivitäten wie Mountainbike-Anlagen, Trottinett-Angebote, Klettersteige oder Spielplätze ist im Gegensatz zum Gütesiegel vom Winter freiwillig. Einerseits kann das Gütesiegel auf das Image des Unternehmens einen positiven Effekt haben. Andererseits dient es der Steigerung der Sicherheit der Gäste und kann insbesondere bei Ereignissen mit Personenschäden das Unternehmen in eine komfortablere Lage bringen. Denn durch das Vorweisen des Gütesiegels wird die Einhaltung der Standardregelung der Branche nachgewiesen. Ohne Gütesiegel „Geprüfter Sommerbetrieb“ dürfte es für SBU bei Unfällen aufwändiger sein, wenn sie die Erfüllung ihrer Verkehrssicherungspflicht nachweisen müssen.
Das Gütesiegel darf im Übrigen nicht mit der vorgeschriebenen Homologation von technisch geprägten Anlagen, wie Sommerrodelbahnen, Seilparks und Tyrolienne verwechselt werden. Diese Anlagen wiederum müssen den entsprechenden Normen in baulich-technischer und betrieblicher Hinsicht entsprechen.
Der freiwillige Sicherheitsstandard für Sommeraktivitäten trägt Früchte
SBS ist über die Entwicklungen der Verleihung des Gütesiegels «Geprüfter Sommerbetrieb» erfreut. Bereits über 60 SBU haben sich dieser freiwilligen Prüfung unterzogen und begrüssen diese, da sie dadurch wichtige Inputs hinsichtlich Sicherheit durch die jeweiligen Experten von SBS erhalten konnten.
Im Juni 2023 fanden auf dem Pilatus und in Verbier zwei Weiterbildungskurse zum Thema Verkehrssicherungspflicht im Sommer mit mehr als 50 Teilnehmenden statt. Das Ziel solcher Weiterbildungen ist der Austausch von neuen Erkenntnissen zu allen Themen im Bereich von Sommeraktivitäten. SBS ist bestrebt, weitere Betriebe zu motivieren, das Gütesiegel «geprüfter Sommerbetrieb» zu erlangen.