In der eidgenössischen Volksabstimmung vom 19. Mai über das revidierte Waffengesetz steht das touristisch bedeutende Schengen-Abkommen auf dem Spiel. Aus diesem Grund haben sich 11 Tourismusverbände zum Komitee «Schweizer Tourismus für ein Ja zum Waffenrecht» zusammengeschlossen.
Sollte das revidierte Waffengesetz in der Referendumsabstimmung vom 19. Mai 2019 abgelehnt werden, droht der Schweiz der Ausschluss aus dem Schengen-Abkommen. Damit wären für die Schweizer Wirtschaft im Allgemeinen und den Tourismus im Besonderen gravierende Nachteile verbunden. Ohne Schengen-Mitgliedschaft könnte die Schweiz nicht mehr Teil des europäischen Visaverbunds sein, der für die Tourismusbranche zahlreiche Vorteile bietet. Zudem drohten schmerzliche Einbussen bei der Reisefreiheit. 11 Tourismusverbände haben sich deshalb zum Pro-Komitee «Schweizer Tourismus für ein Ja zum Waffenrecht» zusammengeschlossen. Das Komitee will aufzeigen, welche gravierenden Konsequenzen ein Nein zum Waffenrecht für den Tourismusstandort Schweiz hätte.
Einfache Visabestimmungen für die Schweiz sichern
Dank dem Schengen-Abkommen müssen Gäste aus Fernmärkten heute für die Schweiz kein separates Visumsverfahren mehr durchlaufen. Wird der Visaprozess für Touristen aus Fernmärkten verkompliziert, würden viele die Schweiz aufgrund des finanziellen und administrativen Zusatzaufwands auf ihrem Europatrip auslassen. Gemäss aktueller Studie des Bundes drohen dem Tourismus dadurch jährliche Umsatzeinbussen von bis zu einer halben Milliarde Franken. Denn insbesondere Gäste aus Fernmärken geben in der Schweiz überdurchschnittlich viel Geld pro Tag aus. Davon profitieren nicht nur touristische Betriebe, sondern auch nachgelagerte Branchen wie etwa der Detailhandel. Insgesamt gefährdet ein Schengen-Ausschluss schweizweit eine jährliche Bruttowertschöpfung von rund 1,1 Milliarden Franken.
Bergregionen stärken
Die Tourismuswirtschaft erfüllt wichtige wirtschaftliche Funktionen in der ganzen Schweiz und ganz besonders in den wertschöpfungsschwächeren Regionen. Allein in den Berggebieten leistet der Tourismus einen Bruttowertschöpfungsbeitrag von rund 21 Prozent und einen Beschäftigungsanteil von rund 27 Prozent (in Vollzeitäquivalenten). Diesen wichtigen regionalpolitischen Beitrag muss die Tourismusindustrie durch die Fortführung des Schengen-Abkommens weiterhin leisten können.
Reisefreiheit erhalten
Dank des Schengen-Abkommens herrscht innerhalb Europas eine grundsätzliche Reisefreiheit. Muss die Schweiz aus dem Abkommen austreten, werden an den Schweizer Grenzen wieder Kontrollen eingeführt. Dies führt unweigerlich zu Wartezeiten, Staus und weiteren administrativen Zusatzaufwänden. Schliesslich sind auch sämtliche Schweizer Bürgerinnen und Bürger von der Einschränkung der Reisefreiheit betroffen. Denn beim Besuch anderer europäischer Länder hätten auch sie verschärfte Kontrollmechanismen in Kauf zu nehmen.
11 Verbände mit einer Stimme für den Tourismus
Im Komitee «Schweizer Tourismus für ein Ja zum Waffenrecht» haben sich die nationalen Verbände Schweizer Tourismusverband (STV), hotelleriesuisse, Gastrosuisse, Seilbahnen Schweiz, Konferenz der regionalen Tourismusdirektoren der Schweiz, Parahotellerie Schweiz, Schweizer Reiseverband, Swisscamps und Verband Schweizer Tourismusmanager sowie seitens der Gewerkschaften Travailsuisse und die Hotel & Gastro Union zusammengeschlossen. Mit diesem touristischen Schulterschluss wird die Bedeutung der Waffengesetz-Abstimmung für den Schweizer Tourismus eindrücklich untermauert.
Zusatz: Der Zusammenhang zwischen revidiertem Waffengesetz und Schengen
Die EU hat die Waffengesetzgebung im Schengen-Raum mit dem Ziel verschärft, den Zugang zu Waffen zu erschweren und eine bessere Rückverfolgbarkeit von Teilen halbautomatischer Waffen zu gewährleisten. Als Schengen-Mitglied muss auch die Schweiz ihr Waffengesetz anpassen. Bundesrat und Parlament beschlossen eine pragmatische Anpassung der Schweizer Gesetzgebung, die der langjährigen Schweizer Schiesstradition und dem Armeewesen Rechnung trägt. Gegen diese Umsetzungsvorlage wurde das Referendum ergriffen. Sollte das revidierte Waffengesetz Abstimmung vom 19.5.2019 abgelehnt werden, droht der Schweiz der Ausschluss aus dem Schengen-Abkommen. Dieses tritt gemäss Artikel 7 automatisch nach sechs Monaten ausser Kraft, wenn nicht im gemischten Ausschuss Schweiz-EU eine Fortführung des Abkommens beschlossen wird. Dieser Beschluss bedürfte der Einstimmigkeit der EU-Staaten und der Kommissionsvertreter. Mit anderen Worten: Wenn sich die Schweiz und die EU nicht innert Frist aktiv einigen, verliert die Schweiz ihre Schengen-Assoziierung allein aus dem Grund, weil die Zeit abläuft. Eine Kündigung seitens der EU braucht es nicht. Da das Schengen- direkt mit dem Dublin-Abkommen verknüpft ist, würde dieses ebenfalls ausser Kraft treten.
Weiterführende Informationen
www.waffenrecht-tourismus-ja.ch
Medienkontakte
Seilbahnen Schweiz
Andreas Keller, Mediensprecher, andreas.keller@seilbahnen.org, +41 (0)31 359 23 14, +41 (0)79 755 83 37
Schweizer Tourismusverband
Barbara Gisi, Direktorin, barbara.gisi@stv-fst.ch, +41 (0)31 307 47 55
hotelleriesuisse
Andreas Züllig, Präsident, media@hotelleriesuisse.ch, +41 (0)31 370 41 40
GastroSuisse
Severin Hohler, Leiter Wirtschaftspolitik, wipo@gastrosuisse.ch, + 41 (0)44 377 52 50
Travailsuisse
NR Adrian Wüthrich, Präsident, wuethrich@travailsuisse.ch, +41 (0)31 370 21 11 / 079 287 04 93
Hotel & Gastro Union
Urs Masshard, Direktor, urs.masshardt@hotelgastrounion.ch, +41 (0)41 418 22 22, 079 418 32 33
Konferenz der regionalen Tourismusdirektoren der Schweiz (RDK)
Marcel Perren, Direktor RDK, marcel.perren@luzern.com, +41 (0)41 227 17 09
Parahotellerie Schweiz
Roger Seifritz, Verantwortlicher Parahotellerie Schweiz, roger.seifritz@reka.ch, +41 (0)31 329 67 67
Schweizer Reiseverband
Max E. Katz, Präsident, mail@srv.ch, +41 (0)44 487 30 50
Swisscamps
Wolfgang Bosshardt, Präsident, wb@sur-en.ch, +41 (0)81 866 35 44 / 079 611 11 47
Verband Schweizer Tourismusmanager
Tiziano Pelli, Geschäftsführer, info@vstm.ch, +41 (0)43 810 06 06
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