Die Personensicherheit hat bei Seilbahnunternehmen oberste Priorität. Dies gilt nicht nur für Gäste, sondern auch für das Personal. Die Branchenlösung stellt sicher, dass die gesetzlichen Anforderungen umgesetzt werden und damit die Personensicherheit bei Unterhaltsarbeiten von Seilbahnen spürbar verbessert wird.
In den letzten Jahren ist es in der Schweiz leider mehrmals zu schweren Personenunfällen auf Stützen bei Unterhaltsarbeiten während des Betriebs und auf der Strecke von Standseilbahnen gekommen. Im Nachgang zu diesen Vorfällen hat Seilbahnen Schweiz, aufgrund von Sicherheitshinweisen der SUST und des BAV’s, mit der Unterstützung einer Arbeitsgruppe – bestehend aus Seilbahnunternehmen, Behörden und Experten – eine Branchenlösung entwickelt.
Folgende Personen waren in der Arbeitsgruppe vertreten:
Patrick Meile (Diavolezza Lagalb AG)
Reto Bernard (Weisse Arena Bergbahnen AG)
Ruedi Brawand (Jungfraubahn Holding AG)
Beni Fuchs (Zermatt Bergbahnen AG)
Peter Kalbermatten (Garaventa AG)
Benedikt Wittwer (Frey AG Stans)
Rolf Bigler (BAV)
Daniel Ziegler (SBS)
Lukas Willa (SBS)
Die in der Branchenlösung beschriebenen Massnahmen sind sowohl für neue als auch für bestehende Anlagen anwendbar. Dabei untersuchte die Arbeitsgruppe die Bahnsysteme Pendelbahn, Standseilbahn und 3S (2S).
Die Branchenlösung enthält unter anderem:
Massnahmen zur Sicherung und Warnung von Mitarbeitenden während der Wartungsarbeiten
Organisatorische und technische Massnahmen zur Warnung vor sich nähernden Fahrzeugen.
Vorgaben bzgl. Kennzeichnung der Gefahrenzone auf den Stützen
Eine zentrale Massnahme ist zudem die Sensibilisierung der Mitarbeitenden im Sinne kontinuierlicher Sicherheitsverbesserungen.
Instandhaltungsarbeiten: Inspektion – Wartung – Instandsetzung
Die Instandhaltungsarbeiten wurden in drei Hauptbereiche unterteilt: Inspektion, Wartung und Instandsetzung. Jeder dieser Teilbereiche ist durch spezifische Regeln gekennzeichnet.
Die Inspektion erfordert keinen Eingriff in die Gefahrenzone und kann daher während des laufenden Betriebs in sicherem Abstand durchgeführt werden. Es handelt sich dabei um Kontrollen von Seilrollen entlang der Strecke, Rollenbatterien oder Seilsätteln.
Bei der Wartung gelten die für die jeweiligen Seilbahntypen definierten Sicherheitskriterien. Die Instandsetzung erfolgt ausschliesslich im Stillstand, wobei die Anlage gegen unbeabsichtigtes Wiedereinschalten gesichert ist.
Besonders betonen möchten wir die Bedeutung der persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA), die stets mitgeführt und auf den Stützen getragen werden sollte. Die beschriebenen Massnahmen sind sowohl für neue als auch für bestehende Anlagen anwendbar.
Wichtig: Die Kommunikation bleibt ein entscheidendes Instrument zur Unfallvermeidung, insbesondere in anspruchsvollem Gelände und unter widrigen Wetterbedingungen. Es ist unerlässlich, eine kontinuierliche Kommunikation sicherzustellen.
Weiter ist es unerlässlich, dass die Mitarbeiter ein Bewusstsein dafür entwickeln, unter welchen Bedingungen und welche Art von Arbeiten während des laufenden Betriebs durchgeführt werden können. Diese Vorgaben können sich je nach Seilbahntyp erheblich unterscheiden und dies sollte bei Schulungen entsprechend berücksichtigt werden.
Nebst einem Bergungskonzept für Gäste braucht es zudem definierte Prozesse und Notfallpläne. Bei einem Unfall sind die Mitarbeitenden darauf angewiesen, dass die Rettungsmassnahmen schnell, zielgerichtet und koordiniert eingeleitet werden können.
Dokumente
Zusätzlich zur Branchenlösung hat die Arbeitsgruppe einen Aktionsplan von einem Arbeitssicherheitsspezialisten erstellen lassen, der die Umsetzung der Branchenlösung erleichtern soll. Darüber hinaus wurden ein möglicher Prozessablauf, eine Risikoanalyse und weitere Vorlagen (Arbeitsanweisung, Arbeiten mit Fremdfirmen) bereitgestellt. All diese Dokumente sollen den Seilbahnunternehmen dabei helfen, die Instandhaltungsarbeiten bei laufendem Betrieb sicherer zu gestalten.
Wichtig: Das Thema Sicherheit bei Arbeiten unter laufendem Betrieb ist anzusprechen und kontinuierlich zu schulen.
Für die Seilbahnunternehmen gilt:
Es hat Unfälle gegeben – Sicherheit geht vor
Kommunikation ist essenziell und wichtig
Notfallplan (Bergung) muss vorhanden und bekannt sein
Nach Arbeitsanweisung arbeiten / Aufgaben sind klar
Allgemeine und typenspezifische Standards werden eingehalten
Sicher arbeiten auch mit der PSAgA und wenn ich allein bei der Inspektion bin
Thematik ist im eigenen Betrieb regelmässig zu schule
Bei Fragen:
Kontaktaufnahme mit Daniel Ziegler, Leiter Technik, SBS
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Nur für Ordentliche Mitglieder
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