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Die Sommersaison 2022 startete vielversprechend und sehr positiv mit sehr guten Umsatzzahlen und Ersteintritten. In Bern und in den Medien dominierte jedoch das Thema «Strommangellage» die Diskussion. Dabei standen einerseits die Schliessung der Skilifte aber auch die technische Beschneiung im Zentrum der Debatte.
Es mutet seltsam an, wenn Politiker mitten im Sommer die Abschaltung von Skiliften fordern oder über Sinn und Unsinn der Beschneiung diskutieren. Doch während des vermeintlichen medialen Sommerlochs geschah genau dies. Seilbahnen Schweiz (SBS) hat den Ball im Aufstieg angenommen und gekonnt retourniert: schnell hatte unsere Branche - dem BAV sei gedankt - verlässliche Daten zum jährlichen Stromverbrauch griffbereit.
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Beim Stromverbrauch auch gesamtheitliche Zusammenhänge betrachten
Schweizweit gesehen verbrauchen die Bergbahnen jährlich gerade 0.34% des Stroms. Hingegen ist die Wertschöpfung in den Berggebieten beachtlich: Die Bergbahnen multiplizieren die Wertschöpfung um den Faktor 6. Ein Franken für die Bergbahn bedeutet 6 Franken Einnahmen für die Destination. Vor diesem Hintergrund mutet es seltsam an, dass Leuchtreklamen im gleichen Atemzug mit ganzen Skigebieten genannt werden, wenn es darum geht, welche Anlagen oder Einrichtungen als erste verboten werden sollen.
SBS ist in regelmässigem Austausch mit Behördenvertretern – zuständig für die Bewirtschaftung einer Strommangellage ist das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung. Als Branchenverband wollen wir die Diskussion versachlichen und die Zusammenhänge aufzeigen. Der letzte Winter hat es gezeigt: Die Beschneiung, welche hauptsächlich im November und Dezember geschieht, hat die Saison gerettet. Denn der Winter war danach ziemlich schneearm.
Strom sparen, um nicht auf Winterbetrieb zu verzichten
Strom sparen macht schon allein aufgrund der aktuell massiv gestiegenen Preise Sinn. Die Branche ist bereit, ihren Beitrag zu leisten. Wir fordern aber bei den Sparmassnahmen, dass wir den unternehmerischen Spielraum einhalten können und selbst bestimmen, wie und wo wir Energie sparen können. Dank gemeinsamer Anstrengung wird es uns sicher gelingen, auch die kommende Wintersaison gut zu meistern. Lieber fahren wir etwas «langsamer» ins Skigebiet oder waschen unsere Hände nur mit kaltem Wasser und verzichten auf nächtliche Leuchtreklamen, als dass wir gänzlich auf den Wintersport und die Bewegung in den Bergen verzichten.