Im Rahmen des «Projekt TITLIS» erneuern die Titlis Bergbahnen in den kommenden Jahren ihre bestehende Infrastruktur. Die künftigen Gebäude werden die Gäste mit Weltklasse-Architektur von Herzog & de Meuron begeistern und gleichzeitig eine deutlich bessere Ökobilanz im Betrieb aufweisen, als die bestehenden Gebäude.
Wenn schon, denn schon: Mutige Investition in die Zukunft
Rund 120 Millionen Schweizer Franken investieren die Titlis Bergbahnen in das «Projekt TITLIS». Im Rahmen des Projektes wird eine neue Bergstation an die Stelle der jetzigen gebaut werden, und der alte Turm für Richtstrahltechnologie der damaligen PTT ist künftig nicht nur Träger von Antennen, sondern auch eine ganz besondere Event-Location. Darüber hinaus wird eine neue, einspurige Pendelbahn gebaut.
Mit dem «Projekt TITLIS» verfolgen die Titlis Bergbahnen zwei Ziele, die eng miteinander verflochten sind: Rein wirtschaftlich gesehen sind sie darauf angewiesen, dass künftige Generationen den Titlis weiterhin erleben können und wollen – auch wenn der Gletscher am Titlis einmal weggeschmolzen sein wird. Die sowieso notwendigen Baumassnahmen sind die perfekte Gelegenheit, um den Gästen in Zukunft ein noch attraktiveres Gipfelerlebnis zu bieten.
Um das sicherzustellen, arbeiten die Titlis Bergbahnen mit den international renommierten Architekten Herzog & de Meuron zusammen, deren Entwurf an mächtige Bergkristalle erinnert und sich trotz seiner Grösse harmonisch in die Bergwelt einfügt. Durch das viele Glas verschwimmen die Grenzen zwischen Drinnen und Draussen – die Gäste können die Bergwelt am Titlis künftig ganz neu erleben.
Gleichzeitig setzen die Titlis Bergbahnen alles daran, die Natur so gut es geht zu schützen. Denn ohne eine intakte Bergwelt haben die Gäste wenig Grund, die Bergbahnen weiterhin zu nutzen. Deshalb wurden die Gebäude konsequent so konzipiert, dass ihr ökologischer Fussabdruck deutlich geringer ausfällt als derjenige der bestehenden Gebäude. Und das bei viel grösserer Nutzfläche. Wenn schon, denn schon!
«Wenn wir nicht in der Lage sind, den Berg schön zu halten und die Natur zu schützen, entziehen wir uns ja selbst die Geschäftsgrundlage!» - Urs Egli, Head of Marketing, Titlis Bergbahnen
Bauen auf Gebautem
Ein wichtiger Eckpfeiler für den verbesserten ökologischen Fussabdruck sind die Nutzung und der Umbau bestehender Anlagen anstelle von kompletten Neubauten. Dadurch wird Baumaterial eingespart und es werden keine zusätzlichen Flächen versiegelt.
So werden für den zukünftigen «Titlis Tower» zum Beispiel zwei verglaste Stahlkörper über Kreuz in die bestehende Stahlkonstruktion eingeschoben, die unter anderem ein Restaurant, eine Bar und eine Ausstellungsfläche beherbergen sollen. Die Antennen für Richtstrahltechnologie bleiben in Betrieb, wurden aber nach oben versetzt, um Platz für die beiden neuen überkreuzten Stahl-/Glaskörper zu schaffen. Und die zukünftige Bergstation wird an derselben Stelle stehen wie die heutige, die das Ende ihres Lebenszyklus’ erreicht hat.
Natürlich bedeutet ein so grosses Umbauvorhaben immer auch einen Eingriff in die Natur. Bei einem vollständigen Neubau in dieser Grössenordnung wäre er jedoch um ein Vielfaches grösser. Und: Wenn die Titlis Bergbahnen nicht in ihren Fortbestand investieren, könnte das mittelfristig in der Region zum Verlust zahlreicher Arbeitsplätze führen. Die Titlis Bergbahnen sind als grösste Arbeitgeberin in Engelberg und im Engelbergertal sowie als Publikumsmagnet für zahlende Gäste ein wichtiger Faktor für Wertschöpfung und Wohlstand in der Region. Dadurch haben sie auch eine gesellschaftliche Verantwortung.
Weniger Emissionen trotz mehr Nutzfläche
Die heutige Bergstation am Titlis hat einen Wärmebedarf von 900 Megawattstunden (MWh) pro Jahr. Bei der neuen Bergstation soll der jährliche Wärmebedarf nur noch bei ca. 450 MWh liegen – und das bei 85 Prozent mehr Nutzfläche.
Möglich macht’s die kristalline Gebäudestruktur mit viel Glas, die ähnlich wie ein Gewächshaus funktioniert: Rund zwei Drittel der notwendigen Wärmeenergie kommt künftig direkt von der Sonne, das restliche Drittel soll mit Abwärme und Strom aus Wasserkraft sichergestellt werden.
Die neuen Gebäude sollen zu einer Treibhausgasreduktion um 98 Prozent führen, von derzeit 280 t CO2e pro Jahr auf nur noch 5 t CO2e pro Jahr.
Zum Vergleich: Der aktuelle Bestand produziert in etwa so viel Treibhausgasemissionen im Jahr wie 40 Einfamilienhäuser. Die neuen, deutlich grösseren Gebäude sollen hingegen nur noch ungefähr so viel Treibhausgas im Jahr emittieren wie drei Einfamilienhäuser.
Das liegt daran, dass momentan im Schnitt pro Jahr 100'000 l Heizöl benötigt werden. Wenn die neuen Gebäude bis 2029 fertiggestellt sind, soll überhaupt kein Heizöl mehr verbrannt werden. Damit fällt mit den neuen Gebäuden auch kein Feinstaub aus der Verbrennung von Heizöl mehr an (aktuell noch 14 kg pro Jahr).
Infrastruktur-Projekte als wichtiger Hebel für Seilbahnunternehmen
Natürlich werden Infrastruktur-Projekte nicht jedes Jahr umgesetzt – insbesondere, wenn sie eine Grössenordnung wie das «Projekt TITLIS» haben. Wenn aber sowieso ein Um- oder Neubau ansteht, dann haben Seilbahnunternehmen damit die Möglichkeit, ihren künftigen ökologischen Fussabruck deutlich zu verbessern.
Laut Urs Egli, Head of Marketing bei den Titlis Bergbahnen, sollte man solche grossen Projekte unbedingt für mehr Nachhaltigkeit nutzen, denn beim Kampf gegen Klimawandel gilt seiner Meinung nach das Motto «Jetzt oder nie». Wo also jetzt oder in naher Zukunft sowieso ein Um- oder Neubau ansteht, sollte die Chance auf eine deutliche Verbesserung der Ökobilanz unbedingt genutzt werden.
«In einem Bergdorf mit Gletscher ist der Klimawandel täglich präsent, man sieht wie sich der Gletscher verändert und immer kleiner wird. Klimawandel ist bei uns sehr erlebbar, das sollte eigentlich Grund genug sein, um in Nachhaltigkeit zu investieren.» - Urs Egli, Head of Marketing
Weitere Massnahmen der Titlis Bergbahnen
Bereits seit 2016 beziehen die Titlis Bergbahnen ausschliesslich Strom aus Wasserkraft von den beiden Elektrizitätswerken Nidwalden und Obwalden. Dies betrifft sämtliche Transportanlagen, technische Beschneiung, Unterhalt und Werkstätten, Bürogebäude, Hotel Terrace, Berghotel Trübsee, alle Restaurants sowie das Ferienwohnungsdorf TITLIS Resort.
Darüber hinaus engagieren sich die Titlis Bergbahnen auch in den Bereichen Energie- und Ressourceneffizienz und CO2-Reduktion, bieten E-Ladestationen für die Gäste an und unterstützen die Schweizer Berghilfe.
Für das Berichtsjahr 2022/2023 wurde ausserdem erstmals ein Nachhaltigkeitsbericht nach dem internationalen Standard der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt.
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