Energie Management der Schweizer Seilbahnen
Energie sparen hat hohe Priorität für die Seilbahnunternehmungen. Dies nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aufgrund nachhaltiger Überlegungen. Entsprechend investieren auch viele Seilbahnunternehmen in erneuerbare Energien. Da sich der Grossteil der Seilbahnen im Berggebiet befindet, können Sonnenenergie, Wind- oder Wasserkraft intensiv genutzt werden. Als Vertretung der Schweizer Seilbahnunternehmen unterstützt der Branchenverband SBS aktiv die Entwicklung von Massnahmen zur Energieeinsparung.
Energieverbrauch der Schweizer Seilbahnen
Seilbahnen sind in der Schweiz unabdingbar für den Gästetransport und insbesondere in Berggebieten, aber auch in einigen Städten ein wichtiges Verkehrsmittel. Trotzdem ist der Stromverbrauch für die gesamte Schweizer Seilbahnbranche verhältnismässig niedrig. Hier finden Sie einige wichtige Zahlen zum Energieverbrauch der Schweizer Seilbahnen.
Energieverbrauch der Seilbahnen im Vergleich
Seilbahnunternehmen nutzen fast ausschliesslich Strom
Die Schweizer Seilbahnen nutzen sowohl für den Betrieb der Seilbahnen als auch für die Beschneiung Strom und keine fossilen Brennstoffe. Einzige Ausnahme bilden derzeit Pistenfahrzeuge, die auf Treibstoff angewiesen sind, wobei es auch hier Bestrebungen gibt, auf alternative Antriebe umzustellen. Dank Schneehöhenmessungen und Pistenkartierungen kann bei der Pistenpräparation bis zu 15% Treibstoff gespart werden.
Nachhaltige Seilbahnen
Die Seilbahnunternehmen streben generell danach, den Stromverbrauch zu minimieren und erneuerbare Energiequellen zu nutzen. Dies geschieht sowohl aus Nachhaltigkeitsgründen als auch aus wirtschaftlichen Überlegungen. Dazu werden technische Prozesse optimiert, und beispielsweise die Bremsenergie der Seilbahnen wird genutzt, um zusätzliche Energie zu gewinnen.
Es gibt auch Beispiele von Seilbahnen, die vollständig klimaneutral sind. So wird etwa Standseilbahn Neuveville-St-Pierre in Fribourg durch die Schwerkraft von mitgeführtem Abwasser angetrieben. Der erste vollständig mit Sonnenenergie betriebene Skilift des Landes wurde 2011 in Tenna im Bündnerland eröffnet. Seit 2012 befindet fährt die erste vollständig solarbetriebene Gondelbahn im Toggenburg, wo sie Wildhaus mit der Alp Gamplüt verbindet.
Energiesparmöglichkeiten
Ein umfassendes Energie Management ist für viele Unternehmen essenziell und hat in erster Linie einen effizienten Energieeinsatz zum Ziel. SBS Schweiz arbeitet gemeinsam mit seinen Mitgliedern an Massnahmen, um Energie zu sparen. Dazu gehören etwa die Reduktion der Geschwindigkeit, die Nutzung von Abwärme oder neue Direktantriebe, aber auch das Ausschalten der Sitzheizungen oder die Senkung der Raumtemperaturen, Ausserdem unterstützt Seilbahnen Schweiz, die Bestrebungen der Seilbahnunternehmen, die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr noch einfacher zu gestalten.
Seilbahnen in der Strommangellage
2022 drohte eine Strommangellage. Bei einer markanten Energieknappheit besteht ein gewisses Risiko, dass auch der Seilbahnbetrieb aufgrund von politischen Entscheidungen gezwungen wäre, den Betrieb kurzfristig einzustellen oder zu reduzieren.
SBS setzt sich aktiv dafür ein, die Energieeffizienz der Seilbahnunternehmen bestmöglich zu optimieren. Es ist uns aber gleichzeitig sehr wichtig, zu betonen, dass der Stromverbrauch der Schweizer Seilbahnen nur einen sehr geringen Anteil am Gesamtstromverbrauch der Schweiz ausmacht. So stehen nur 0.34 % des Gesamtenergieverbrauchs des Landes in Zusammenhang mit den Seilbahnen. Angesichts der umfassenden wirtschaftlichen und touristischen Relevanz der Seilbahnen ist dies eine tiefe Zahl. Seilbahnen Schweiz engagiert sich daher für eine faire Behandlung der Seilbahnen in Zeiten von Energieknappheit. Wir sind in diesem Zusammenhang in regelmässigem Austausch mit relevanten Institutionen und politischen Entscheidungsträgern.